Krieg gegen Ukraine macht fassungslos
von Norbert Block
Ermländer, die heute 77 Jahre und älter sind, haben den Zweiten Weltkrieg als Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene erlebt. Flucht, Vertreibung oder Unterdrückung in der Heimat haben sie erfahren. Viele Angehörige, Freunde oder Nachbarn überlebten den Krieg nicht. Die seelischen Folgen halten bis heute nicht nur bei der Erlebnisgeneration, sondern auch bei den Nachkommen an, wie Studien belegen. Daher hat die Ermlandfamilie die internationalen Jugendbegegnungen mit Polen, Tschechien, Litauen, der Ukraine und auch mit Russland unterstützt. Junge Ermländer haben sie zusammen mit dem Dachverband "Aktion West-Ost – Arbeitsgemeinschaft für europäische Friedensfragen", einer Mitgliedsorganisation im Bund der Deutschen katholischen Jugend, organisiert und daran teilgenommen. Die Jugendlichen sorgen sich jetzt genauso wie die gesamte Ermlandfamilie um die Menschen in der Ukraine.
Die Aktion West-Ost – Arbeitsgemeinschaft für europäische Friedensfragen, die von der Gemeinschaft Junges Ermland mitgetragen wird, hat folgende Erklärung abgegeben:
"Wir sind fassungslos angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine. Als 'Aktion West-Ost – Arbeitsgemeinschaft für europäische Friedensfragen' verurteilen wir den Angriff des russischen Regimes auf die Ukraine.
Wir setzen uns mit unserer Arbeit für Frieden in Europa ein und haben mit unseren ukrainischen Partnerorganisationen schon viele tolle Projekte verwirklichen können, bei denen wir die Ukraine erkunden, über Demokratie und Menschenrechte, Partizipation und Zivilcourage diskutieren. Dadurch haben wir in den vergangenen Jahren viele persönliche Freundschaften aufgebaut und viel voneinander gelernt.
Es bedrückt uns, dass in Europa offener Krieg herrscht und Diplomatie sowie Demokratie mit Gewalt zerschlagen werden sollen. Als Kinder und Jugendliche sind wir in einem friedlichen Europa aufgewachsen und wissen das – auch aufgrund der Erzählungen unserer Großeltern bzw. Eltern – sehr zu schätzen.
In Zeitzeugenprojekten 2003 und 2005 haben wir Menschen kennengelernt, die sich schon am Ende des Zweiten Weltkriegs im Untergrund für eine freie Ukraine eingesetzt haben und Stalins Roter Armee gegenüber einen harten Blutzoll erlitten hatten. Damals haben wir nicht geglaubt, dass dasselbe bald wieder aktuell sein könnte.
Wir zeigen uns solidarisch mit der Ukraine und beten gemeinsam für Frieden. Wir haben Angst um die Ukraine, um die Menschen, die nun in Gefahr sind. Wir sind in Gedanken besonders bei unseren Partnerorganisationen NGO Youth Initiative of Cities und Deutsche Jugend in der Ukraine e. V. / DJU und all den Menschen, die mit uns auf Kinder- und Jugendbegegnungen oder anderen Projekten waren, mit uns im Kontakt sind und zusammenarbeiten. Unsere Gedanken sind bei euch und wir wollen euch unterstützen, wo es geht!
Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen, dass wir Gewalt und Krieg ablehnen und dass Frieden nicht durch gewaltvolle Angriffe, sondern durch Begegnung, durch Hinhören, durch Lernen voneinander und durch Achten aufeinander entsteht!
Schließt euch gerne in Kommentaren und durch Teilen auf eurer Seite unserem Statement an!"
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