Weihbischof Hauke: Taufe ist frohe Botschaft
von Norbert Block
In seinem Osterwort widmet sich der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Heimatvertriebene und Aussiedler, Weihbischof Dr. Reinhard Hauke, mit der Bedeutung der Taufe. Er schreibt:
Ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Das Osterfest erhält in jeder Gemeinde einen besonderen Akzent durch die Taufe von Erwachsenen und Kindern. Unser Bild zeigt die Taufe in einer Familie, in der der Vater vor drei Jahren zusammen mit dem Paten getauft wurde und die Mutter in diesem Jahr durch die Taufe, Firmung und Erstkommunion in die Kirche aufgenommen wird. Die Tochter Katharina Maria wurde schon getauft und wird hier vom katholischen Vater über das Taufbecken gehalten. Für mich ist das ein lebendiges Zeichen, wie Kirche wächst: Durch den mutigen Anfang eines Menschen, der andere nach sich zieht, weil er die Freude am Evangelium weitergeben kann.
Am Osterfest feiern wir festliche Gottesdienste und singen Lieder, die von der Freude an der Auferstehung Jesu von den Toten Zeugnis geben. Die Osterkerze wurde in der Osternacht feierlich in die dunkle Kirche getragen und das Exsultet ist erklungen, das vom neuen Licht des Lebens erzählt. Die Glocken haben beim Gloria wieder geläutet, nachdem sie seit Gründonnerstag geschwiegen hatten. Im Kreis der Familie feiern wir mit Brauchtum die österlichen Tage, wodurch die Botschaft vom Leben geerdet wird.
Vielleicht wird an diesem Osterfest beim Friedhofsbesuch das Grab eines lieben Familienmitglieds aufgesucht, das im letzten Jahr noch bei uns am Tisch saß. Dann ist es gut, eine Kerze mit dem Licht von der Osterkerze auf das Grab in einem Grablicht aufzustellen und vielleicht sogar dort das Lied zu singen: „Christ ist erstanden!“ Dann wird aus der gehörten Botschaft der Ostergottesdienste ein Zeugnis in der Welt. Wenn wir dann noch Weihwasser aus der Osternacht mitbringen und auf dem Grab aussprengen, dann wird die Botschaft von unserer Hoffnung auf das Leben mit Gott, das bei der Taufe begonnen hat und über die Todesschwelle hinaus anhalten soll, sichtbar.
In der Pfarrkirche St. Maria Magdalena zu Höntrop (Bistum Essen) hat die Kirchgemeinde ein Taufbecken in den Boden der Kirche eingelassen und stellt bei einem Requiem den Sarg auf diese Taufstelle, um die Verbindung von Tod und Leben zu dokumentieren. Ich finde diese Praxis genial. Da braucht es nicht viele Worte der Erklärung, wenn bekannt ist, was Taufe bedeutet. Taufe ist ja mehr als bloße Namensgebung von Schiffen. Taufe ist frohe Botschaft, die das Leben leichter macht. Danken wir Gott, dass wir getauft wurden und mit Christus durch den Tod zum Leben gehen können.
Ich wünsche Ihnen gesegnete Tage der Osterzeit mit Freude am neuen Leben, das uns durch die Taufe geschenkt wurde.
+ Dr. Reinhard Hauke
Bischof für die Heimatvertriebenen und Aussiedler, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz