Kardinal Meisner war dem Ermland verbunden

von Norbert Block

"Mit Kardinal Meisner verlieren wir einen Freund der Ermländer", erklärte der Vorsitzende des Ermlandfamilie e.V., Norbert Block. Immer wieder gern kam er auch zur großen Ermländerwallfahrt nach Werl (Nordrhein-Westfalen). Für Meisner sei es eine große Freude gewesen, zusammen mit dem damaligen Erzbischof von Ermland, Edmund Piszcz, den Seligsprechungsprozess für den Bischof von Ermland, Maximilian Kaller, in Werl im Jahr 2003 eröffnen zu können.

Kardinal Meisner habe sich auch innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz wie aber auch im Vatikan immer wieder für die Belange der Heimatvertriebenen und Aussiedler sowie deren Nachkommen eingesetzt, so Block. Nicht immer sei seinen Wünschen dabei gefolgt worden.

Die Nachricht vom Tod Meisner habe ihn "total schockiert", sagte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki.
"Er hatte keine Angst vor dem Tod. Für ihn stand Gott im Zentrum", sagte der Kardinal, der ermländischer Abstammung ist.  Er habe sein Denken und Handeln immer von Christus her gedacht und auf Christus ausgerichtet.

Meisner ist am 25. Dezember 1933 in Breslau geboren worden. Nach Flucht und Vertreibung kam er nach Körner in Thüringen. Einer Banklehre folgte das Abitur über das Norbertuswerk in Magdeburg. In Erfurt studierte Meisner danach Theologie und Philosophie. Zum Priester wurde er am 22. Dezember 1962 in Erfurt geweiht. 1975 erfolgte die Ernennung zum Weihbischof von Erfurt. 1980 ist er vom Papst zum Bischof von Berlin berufen worden. Drei Jahre später ist er zum Kardinal ernannt worden. Noch vor der politschen Wende in der DDR wechselte er Anfang 1989 auf Wunsch des Papst als Erzbischof in das Erzbistum Köln. Dort blieb er bist zu seiner Emeritierung im Jahr 2014 im Amt. Während seines Urlaubs in Bad Füssing ist er am 5. Juli 2017 "friedlich eingeschlafen".

 

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