Forschungsprogramme ausgeschrieben

von Norbert Block

Auf die beiden Forschungsprogramme der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien weist der Verein Ermlandfamilie hin. Der Ermlandfamilie e.V. bietet den Wissenschaftlern an, bisher unerforschte Quellen aus dem Archiv des Vereines zu nutzen.  Bei den Forschungsprojekten soll ein besonderes Augenmerk den Wechselwirkungen mit den Nachbarkulturen gelten.

„Das Kulturerbe der Deutschen im östlichen Europa ist ein bedeutender Teil unserer Geschichte. Es ist zu einem verbindenden Element für ein gemeinschaftliches Europa der Kulturen geworden. An der Schwelle von der Erlebnis- zur Geschichtsgeneration ist es umso dringender, das Wissen über die Zusammenhänge und die wissenschaftliche Forschung zu Flucht und Vertreibung deutlich zu verstärken", betont Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters. "Im Zentrum der Ausschreibung der beiden Forschungsprogramme stehen die Wechselbeziehungen mit den jeweiligen Nachbarn und die Erfahrungen von Zwangsmigration, Flucht und Vertreibung. Gerade angesichts aktueller kriegerischer Auseinandersetzungen in Europa, die ihre Wurzeln auch in der Geschichte haben, und vor dem Hintergrund der schrecklichen Realität von über 50 Millionen Menschen, die in diesem Jahr weltweit auf der Flucht sind, haben die ausgewählten Themenschwerpunkte eine aktuelle Relevanz. Zugleich wollen wir mit dem Förderprogramm einen Beitrag zum Gedenkjahr 2015 leisten, in dem wir an das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnern.“

Das ausgeschriebene Programm „Wandel – Brüche – Kontinuitäten. Die Deutschen und ihre Nachbarn im östlichen Europa“ sollen den Blick auf längerfristig ablaufende Transformationsprozesse richten sowie die - trotz aller ereignisgeschichtlicher Brüche und Umbrüche - weiter bestehenden Kontinuitäten im politischen, gesellschaftlichen, kulturellen, institutionellen oder individuellen Bereich untersuchen.
Das weitere Programm „Umsiedlung, Flucht und Vertreibung der Deutschen aus dem östlichen Europa 1939–1948 und ihre Folgen: Er-eignisgeschichtliche Studien“ will den Wissensstand über die Fakten des im nationalen und internationalen Kontext viel diskutierten Themas erweitern. Dabei sollen auch Fragen nach der Integration der Vertriebenen und nach den gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen oder kulturellen Auswirkungen in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR untersucht werden.

Beide Förderprogramme richten sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den geschichts-, kultur- und sozialwissenschaftli-chen Disziplinen. Wissenschaftliche Projekte können bis zu einem Höchstbetrag von 80.000 Euro gefördert werden. Die Bewerbungsfrist endet am 2. März 2015. Eine Förderung ist im Zeitraum vom 1. Juli 2015 bis zum 31. Dezember 2017 möglich.

Die Antragsformulare und eine Übersicht über die notwendigen Unterlagen sind auf der Homepage des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa zu finden: www.bkge.de/Foerderungen-Stipendien-BKM/Universitaeres-Foerderprogramm.php
Anträge bitte einreichen bei:
Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa
Johann-Justus-Weg 147a
26127 Oldenburg
Tel.: (0441) 96195-0
E-Mail: bkge@bkge.uni-oldenburg.de
Internet: www.bkge.de

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