Ermländisches Lamm in Eberleins Wappen
von Norbert Block
Horst Eberlein, Sohn ermländischer Eltern, ist am 25. März in sein Amt als Weihbischof des Erzbistums Hamburg eingeführt worden. Er empfing die Weihe durch Erzbischof Stefan Heße und die emeritierten Weihbischöfe Norbert Werbs und Hans-Jochen Jaschke. Mehr als 900 Menschen feierten den Gottesdienst im Dom und im benachbarten Haus der kirchlichen Dienste mit.
In seiner Predigt betonte Erzbischof Heße, dass man nicht für sich selbst Bischof sei. „Keiner wird berufen für sich, sondern immer für die anderen", so Heße. Bischöfe und alle anderen Amtsträger der Kirche seien „nicht Manager einer Organisation". „Sie sind vor allem und immer wieder Zeugen des Evangeliums", betonte der Erzbischof.
Horst Eberlein hob in seinen Dankesworten die Bedeutung des Naturwissenschaftlers und Bischofs Niels Stensen hervor. Dieser habe ihn in seinen Priesterjahren in Mecklenburg sehr geprägt und gestärkt. Stensen war im 17. Jahrhundert Weihbischof zunächst in Hamburg, dann in Schwerin. Als bischöflichen Wahlspruch hat Eberlein die überlieferten letzten Worte Stensens gewählt: „Jesus sei mir Jesus".
Den Gottesdienst feierten sechs weitere katholische Bischöfe mit, unter ihnen Bischof Norbert Trelle (Hildesheim), Czeslaw Kozon (Kopenhagen) und Franz-Josef Bode (Osnabrück) sowie Weihbischof Matthias Heinrich (Berlin). Aus der evangelischen Kirche nahm Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin) teil. Weitere Gäste waren der syrisch-orthodoxe Dekan Aziz Aslan, der Vorsitzende der Schura in Hamburg, Daniel Abdin, die Justizministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Katy Hoffmeister, und die Hamburger Sozialsenatorin Melanie Leonhard.
Im Namen der Ermlandfamilie hat der Vorsitzende des Ermländerrates, Norbert Block, die besten Glückwünsche an den neuen Weihbischof übermittelt und um Gottes Segen bei seinem Wirken gewünscht.
Weihbischof Eberlein bedankte sich im Netzwerk Facebook bei den vielen Gratulanten: „Ich habe ein großes Geschenk erlebt: Viele Menschen haben mir zugesagt, dass die Verbundenheit im Gebet und im Glauben mich weiter begleiten möge. Das macht mich innerlich froh!“
Die Bischofsweihe ist nach der Diakonen- und Priesterweihe die höchste Stufe des Weihesakraments. Sie wird vollzogen durch das Weihegebet und die Handauflegung aller anwesenden Bischöfe. Zum Ritus gehört die Salbung mit Chrisam und die Überreichung des Evangelienbuchs sowie von Ring, Mitra und Stab.
Wappen mit ermländischen Lamm und Kreuzfahne
Der gespaltene Schild des Wappens von Weihbischof Horst Eberlein zeigt heraldisch rechts – und damit für den Betrachter links – in Weiß (oder Silber) ein rotes Herz, aus dem ein rotes Kreuz erwächst. Links ist in Rot ist ein weißes (silbernes) Lamm mit Kreuzfahne als Christussymbol zu sehen. Die Kreuzfahne besteht aus einem weißen (silbernen) Banner mit durchgehendem rotem Kreuz. Damit wird das Wappen des Bistums (seit 1992 Erzbistum) Ermland zitiert, was an die Herkunft der Familie des Weihbischofs erinnert. Das Herz mit Kreuz ist dem Wappen des Erzbistums Hamburg entnommen, wo es für den mecklenburgischen Teil des Erzbistums steht. Hier ist das Feld in verwechselten Farben dargestellt. Gleichzeitig entstammen Herz und Kreuz dem Wappen des seligen Bischofs Niels Stensen (1638–1686).
Der Wappenschild steht vor einem gelben (oder goldenen) Kreuz und wird umrahmt von dem so genannten Prälatenhut in Grün, von dessen grünen Schnüren beiderseits sechs Quasten (1:2:3) herabfallen.
Die Worte der Wappendevise „Iesus, sis mihi Iesus" („Jesus, sei mir Jesus") sind als letztes Gebet des sterbenden Niels Stensen überliefert. (Quelle: Erzbistum Hamburg)